Der Ausschiesset ist ein seit dem Spätmittelalter bestehender Anlass. Er war ursprünglich ein Fest zum Abschluss der Sommerschiess-Saison der Schützengesellschaften, mit Wettschiessen, Gabenverteilung, Umzügen, Essen und Tanz. Allmählich entwickelte er sich zu einem Volksfest.
Im Ausschiesset nehmen auch das Knabenarmbrustschützencorps (heute mit Mädchen) und seit seiner Gründung 1839 das Kadettenkorps teil. Der Fulehung (fauler Hund) ist ein Narr mit Teufelsmaske, Brätsche und Schweineblasen, der lediglich am Ausschiesset auftritt.
Ursprünglich war es der Zeiger der Schützengesellschaft, der bei besonderen Anlässen ein Narrengewand trug. Diese Figur stellt – nach der heute geläufigen Überlieferung – den Hofnarren Karl des Kühnen dar, der von den Thunern 1476 in der Schlacht bei Murten gefangen und anschliessend in Thun so lange durch die Gassen gejagt worden war, bis er zusammenbrach. Als Hofnarr trug er ein Narrengewand mit Maske.
Die Originalmaske soll um 1930 aus dem Museum gestohlen worden sein, so dass das genaue Alter der Maske nicht mehr bestimmt werden kann.
Ort: Thun
Region: Oberland
Kategorie: Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste
Trägerschaft: kadettenkommission