Goldwaschen hat eine lange Tradition, wird heute aber ausschliesslich als Freizeitbeschäftigung ausgeübt. Das war noch vor nicht aIlzu langer Zeit anders.
Napfgold beispielsweise, findet sich in den Kiesbänken der Bäche und Flüsse, die im luzernischen- und bernischen Vorland in Iltis, Emme und Reuss fliessen. Diese Ablagerungen sind seit Jahrmillionen durch die Natur selber entstanden, d. h. durch die Kräfte von Erosion und strömendem Wasser. Goldprospektion und Goldwaschen besteht darin, am Gewässer mögliche SteIlen ausfindig zu machen, an denen sich Goldflitter anreichern. Ausgerüstet mit Schaufel, Stiefeln und einer Waschpfanne kann es dann losgehen, denn Mittel und Technik des Goldwaschens haben sich im Laufe der Geschichte kaum verändert. Kies, Sand und hoffentlich auch etwas Gold werden mit der Waschpfanne im Wasser getrennt.
Historisch belegt ist die Goldwäscherei ab dem 12. Jahrhundert an der Reuss und ab 15. Jahrhundert bis Ausgangs des 19. Jahrhunderts im Emmental und an der Aare. Zu den letzten gewerbsmässigen Goldwäschern im Emmental gehörten die Gebrüder Rüfenacht aus Wasen. Aber auch diese Goldwäscherei steuerte nur einen kleinen Zusatzverdienst zum sonst schon mageren Einkommen bei. Heute ist das Goldwaschen ein erholsames Hobby in freier Natur - eher geeignet für geduldige Idealisten als für Materialisten.
Im Kanton Bern zählt der Ableger der Schweizerischen Goldwäschervereinigung gegen hundert Mitglieder, die die Tradition des handwerklichen Goldwaschens entlang den Aarezuflüssen von Thun bis in den Oberaargau, im Seeland bis an die Grenze zu Freiburg und im gesamten Emmental rund um den Napf pflegen.
Ort: Kanton Bern
Kategorie: Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken
Trägerschaft: Schweizerische Goldwäschervereinigung