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Letzi Trychle in Habkern

Der Brauch wird in der Regel am Donnerstagabend vor der Hochzeit praktiziert, bei dem ein junger Mann oder eine junge Frau aus Habkern vermählt wird. Heiratet ein junger Bursche im Dorf, beginnt der Trychlerzug am Wolfbach und endet in der Regel bei der Wohnung des Ehepaars.

Verheiratet sich eine junge Frau auswärts, beginnt der Trychlerzug beim Städeli und endet gewöhnlich beim Elternhaus der Braut. Es dürfen nur die Junggesellen des Dorfes mitmachen. Beim Friedhof wird das Trycheln unterbrochen. Nach dem Trycheln spendiert das Ehepaar den Trychlern Speis und Trank ("d Letzi") bei gemütlichem Beisammensein. Ursprünglich war das Trycheln eine Beleidigung für das Ehepaar und wurde mit Geissglöcken oder "Wiidglüt" ausgeübt, wenn die Braut nicht genehm war. Seit ca. 70 Jahren wird nur noch "zur Ehr" getrychelt, d.h. das Brautpaar lädt zur Speis und Trank ein. Siehe dazu auch Einträge „Neujahrstrychle und Maskentreiben“ sowie „Trycheln und Übersitz“.

Es handelt sich um eine altüberlieferte, lebendige Tradition unbekannten Ursprungs. Der Brauch ist gefährdet durch Abwanderung und Entvölkerung des Berggebiets.

Ort: Habkern
Region: Oberland
Kategorie: Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste
Trägerschaft: Verein Ortsgeschichte Habkern

  • Webseite Verein Ortsgeschichte Habkern

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