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Rosshaarhaube der Berner Sonntagstracht

Die Rosshaarhaube ist einer der bekanntesten Bestandteile einer Bernertracht.

Die Haube besteht aus einer Samtkappe mit einer Rosshaarspitze und einem Chenilleabschluss, hinten an der Haube ist eine Moirebandmasche mit Bändel angebracht. Die Haube schmückte erstmals anfangs des 19. Jahrhunderts den Kopf der Trachtenträgerin. Zur damaligen Zeit waren die Ohren noch vollständig bedeckt, die Haare vorne jedoch etwas sichtbar. Die Steifheit der Spitze erleichterte die Arbeit der Haubenmacherin, denn die weichen Spitzen mussten gestärkt werden, um sich der Mode anzupassen. Dadurch wurden im Laufe der Zeit die Spitzen immer breiter und mächtiger.

Um die Jahrhundertmitte verschwand die Haube wieder und Ende der achtziger Jahre kommt sie erneut zum Tragen. Am Anfang wurden die Rosshaarspitzen in Gitterform von Hand geflochten und nachher auch geklöppelt. Einige Zeit bestand sogar die Möglichkeit die gemusterten Spitzen maschinell herzustellen. Danach gab es längere Zeit noch geflochtene Spitzen, bis dann einige Klöpplerinnen begonnen haben, die Spitzen mit und ohne Muster mittels Klöppelbrief anzufertigen.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Haube zur heutigen Form mit einer kleineren Samtkappe (die Ohren nur wenig bedeckt) und die geklöppelte oder geflochtene Rosshaarspitze von ca.15 cm Breite. Die Rosshaarhauben werden wie die Trachten von den Trachtenschniederinnen hergestellt. Siehe dazu auch die Einträge „Trachten des Kantons Bern“, „Guggisbergtracht mit kurzem Rock“ sowie „Litz im Ärmel“

Region: Kanton Bern
Kategorie: Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken
Trägerschaft: Bernische Trachtenvereinigung

  • Website der Bernischen Trachtenvereinigung

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