Der Volkstanz wird im Kanton Bern hauptsächlich von Trachtengruppen gepflegt.
Im Gründungsjahr der Schweiz. Trachtenvereinigung 1926 (Bernische Trachtenvereinigung 1929) war Volkstanz vorerst noch kein Thema. Erst Jahre später kam die Einsicht, dass Volkstanz ebenso zur Trachtenkultur gehört wie das Volkslied. Überall in der Schweiz fing man an, alte, traditionelle, überlieferte Tänze aufzuschreiben, 1937 wurden im Kanton Bern die ersten Tanzbeschreibungen herausgegeben. Der Volkstanz begann sich zu organisieren, gleichzeitig orientierte er sich weg vom «Volk» um schlussendlich zum «Vereinstanz», zum «Trachtentanz» zu werden. Verbreitet wurde das Volkstanzgut auf dem Lande von der Trachtenvereinigung, in den städtischen Gebieten von den Volkstanzkreisen, die auch internationale Volkstänze pflegen.
Das Jahr 1955 mit dem Unspunnenfest war so etwas wie ein Wendepunkt im Schweizer Volkstanz. Immer mehr neue Tänze wurden geschrieben. Dies führte zu einer markanten Zunahme an Choreografien. Im Jahr 2000 waren im Volkstanzinventar (VTI) rund 1200 Volkstänze dokumentiert. Im Laufe der Zeit sind die Tänze anspruchsvoller geworden, stark zugenommen haben die Formationstänze. Getanzt werden auch heute noch Walzer, Schottisch, Polka, Marsch und Mazurka. Auf zeitgemässen Tonträgern gibt es heute die dazu gehörende Volksmusik, die untrennbar mit dem Volkstanz verbunden ist. Bei Auftritten werden die Volkstänze in der Regel durch eine Volksmusikgruppe begleitet.
Region: Kanton Bern
Kategorie: Darstellende Künste (traditionelle musikalische, theatrale oder tänzerische Ausdrucksweisen)
Trägerschaft: Bernische Trachtenvereinigung