Das Inferno-Rennen in Mürren, das erstmals am 29. Januar 1929 ausgetragen wurde, ist heute das grösste Amateurrennen im internationalen Skisport. Initiant des „teuflischen“ Rennens war Sir Arnold Lunn – ein berühmter britischer Skiläufer, Bergsteiger und Schriftsteller.
Seiner Beschreibung des ersten Rennens ist Folgendes zu entnehmen: Der Massenstart erfolge auf dem höchstgelegenen Punkt des 2970 Meter hohen Schilthorngipfels auf Kommando eines Wettkämpfers. Diejenigen, welche es nicht gewagt hatten, bis auf den Gipfel hinaufzusteigen, warteten weiter unten und nahmen das Rennen erst auf, als die oben gestarteten an ihnen vorbei gefahren waren. Doreen Elliott, die einzige Frau unter den Teilnehmern, fuhr auf Platz vier. Sieger des ersten Rennens wurde Harold Mitchell.
In den folgenden Jahren wurde das Rennen durch die Skipioniere aus Grossbritannien dominiert. Erst nach einem Unterbruch von fünf Jahren, als die Organisation vom 1912 gegründeten Ski-Club Mürren an die Hand genommen wurde, setzte sich der Name dieses Skisportereignisses auch international durch. Vom ursprünglichen Massenstart wurde zum Einzelstart übergegangen. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 1‘800 Personen begrenzt. Die mannigfaltige und spezielle Topografie dieser 15,8 km langen Strecke ist attraktiv für Skiliebhaber.
Das Inferno-Rennen ist ein sportlicher Anlass mit internationaler Ausstrahlung, dessen Wurzeln im Beginn des Wintertourismus im Berner Oberland liegen. Nicht der Sieg steht im Vordergrund, sondern die Freude am Wintersport und das Gemeinschaftsgefühl.
Ort: Mürren
Region: Oberland
Kategorie: Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste
Trägerschaft: Infernorennbüro
Diese Tradition ist auch auf der «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz» vertreten.