Schindeln aus Holz waren für lange Zeit ein weitverbreitetes Material, um Dächer zu decken. Mit dem Aufkommen von modernen Baustoffen, haben die Holzschindeln an Bedeutung verloren. Schindelmachen beginnt mit dem Gang in den Wald.
Hangen die Äste der Fichte schön nach unten? Wie sieht die Rinde aus? Aber erst der geschlagene Stamm wird zeigen, ob das Holz feinjährig ist und somit geeignet, daraus Schindeln zu machen. Auf grobes Mass wird der Rugel oder Totze gesägt und dann je nach gewünschter Schindeldicke eingeteilt. Aus einem Totze mit 50cm Durchmesser entstehen mit der Spaltmaschine 10 grob gespaltene Teile, die Müselen. Der Rest, rund ein Drittel ist Brennholz. Auf der Hobelmaschine werden die Müsele konisch zugehobelt. Nun spaltet der Schindelmacher die Müsele mit Schindeleisen und Holzhammer, immer wieder, bis er die gewünschte Dicke (3,5 bis 4mm) der Schindel hat. Die letzte Trennung erfolgt nach dem Anspalten durch Ziehen an beiden Hälften. 100 fertige Schindeln werden zu einem Bund zusammengebunden und die Bünde vor dem Haus gestapelt. Hier werden sie bei Regen nass, trocknen wieder und bekommen so die beste Vorbereitung, um später als Schutz vor Regen und Schnee zu dienen.
Schindeln machen ist ein traditionelles Handwerk mit langjähriger Tradition, das heute meist als Freizeitbeschäftigung ausgeübt wird. Dennoch hat das Schindelhandwerk eine wichtige Bedeutung: Dächer von denkmalgeschützten Häusern sind oft noch mit Schindeln gedeckt.
Ort: Röthenbach Herzogenbuchsee
Regionen: Kanton Bern, Emmental-Oberaargau
Kategorie: Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken