Der Instrumentenbau im Emmental hat eine lange Tradition und geht auf Christian Hirsbrunner in Sumiswald zurück.
Die erste Schweizer Handharmonika wurde mit grösster Wahrscheinlichkeit in Langnau im Emmental um 1836 gefertigt. Als mutmasslicher Erbauer des „Langnauerlis“ (als Einzel- oder Gemeinschaftswerk) kommen in Frage: Johann Samuel Herrmann, Friedrich Herrmann oder Gottlieb Herrmann. Mit den Jahren wurden die Spielmöglichkeiten erweitert. So entfernte man sich schrittweise von der Urform des „Langnauerlis“ mit 10 Melodie- und 2 Basstönen.
Mit den weiterentwickelten Instrumenten wiesen die Herrmanns schon deutlich in die Zukunft, ohne indes den entscheidenden, Robert Iten und Alois Eichhorn vorbehaltenen Schritt in die Richtung der zukunftsweisenden halbchromatischen schweizerischen Form der Handharmonika zu tun. Das Handwerk geriet im Kanton Bern etwas in Vergessenheit, wurde 1966 von der Firma Reist wieder aufgenommen. Der Betrieb hat sich in den vergangenen Jahren national sowie auch international sehr etabliert und erstreckt sich mittlerweile über drei Generationen: Die zweite Generation der Reists hat sich zudem sehr engagiert, dass nicht nur die Herstellung des Schwyzerörgelis weitergeführt wird, sondern auch die musikalische Ausbildung gefördert wird.
Ort: Wasen im Emmental
Regionen: Emmental-Oberaargau, Kanton Bern
Kategorie: Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken
Trägerschaft: Reist Schwyzerörgelibau