Das Schneefahrrad besteht aus einem hölzernen Gestell mit zwei Kufen, vorne durch eine Lenkstange steuerbar, und erlaubt sitzend ein Vorwärtskommen, mittels Beinbewegungen und Abstossen mit den Schuhen, ähnlich dem ersten Fahrrad von Drais (Draisine).
Erfunden wurde es 1911 von Christian Bühlmann aus Grindelwald, einem Absolventen der Holzschnitzerschule in Brienz und Chef einer Sägerei, um auf ebenen und abwärts führenden Strecken rascher zum Ziel zu kommen. In Anlehnung an das Grindelwaldner Dialektwort «Gemel» für Schlitten, nannten die Einheimischen den Veloschlitten bald einmal Velogemel. Der Velogemel wird noch für tägliche Verrichtungen gebraucht, allerdings ist er heute eher Sportgerät und Liebhaberobjekt. In Grindelwald sind auf den Schlittelwegen oft Velogemel-Fahrer anzutreffen, seit 1996 wird in Grindelwald jährlich eine Weltmeisterschaft ausgetragen. Velogemel werden heute nach wie vor nur in Grindelwald hergestellt, verkauft werden sie indessen in die ganze Schweiz und auch ins Ausland.
Der Velogemel ist exemplarisch für innovatives Handwerk und dem Umgang mit den Gegebenheiten der Natur.
Ort: Grindelwald
Region: Oberland
Kategorie: Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken
Trägerschaft: Rubi Holzbau + Sägerei AG